von Felix Strehl
Leinen Los und hart an den Wind!
Zum zweiten Mal in Folge wurde die Exkursionswoche von uns genutzt, unsere Seemannsbeine zu erproben.
Am 25.05.2015 fanden sich 15 wagemutige Entdecker ein, um erneut das Ijsselmeer zu erkunden und die frische Seeluft zu spüren. Gemeinsam starteten wir am Hauptbahnhof Richtung Harlingen, nach 6h und mehreren Regionalbahnen konnten wir am frühen Nachmittag den Dreimaster Grootvorst beziehen.
Nachdem die planmäßig georderten Lebensmittel sicher unter Deck verstaut waren, gingen wir noch mal an Land, um etwas von dem schönen Städtchen Harlingen zu sehen und uns näher kennen zu lernen. Da wir am nächsten Tag bereits morgens Wind und Wetter trotzden mussten, gingen wir relativ früh in die Kojen.
Wind und Wetter waren die ganze Woche unsere Begleiter. Statt wie im letzten Jahr in Badehose an Deck zu liegen, verlangten uns der Wind und das oftmals regnerische Wetter viel ab. Was das Segeln anbelangte kamen wir jedoch voll auf unsere Kosten! Nach einer gründlichen Einweisung durch unseren Skipper, wurden die Segel gesetzt und klar Schiff gemacht. Wir waren bereit! In rasantem Tempo ging es nach Süden. Nach kurzer Fahrt erreichten wir den Deich, der das Ijsselmeer von der Nordsee trennt. Kurz darauf waren wir auch schon hindurch, Segel gesetzt und auf dem Weg zu unserem ersten Etappenziel: Einer kleinen, unbewohnten Insel, zwei Segelstunden vor Amsterdam.
Nachdem die Grootvorst sicher an Bäumen und Steinen vertäut war, wurde zuerst die Insel erkundet. Als wir uns sicher waren, allein zu sein, wurde der Grill an Land gebracht, und wir konnten unsere selbstgemachten Burger genießen.
Am nächsten Tag ging es dann weiter: Amsterdam! Keiner von uns war bisher per Schiff nach Amsterdam gereist. Es war ein tolles Erlebnis in dieser malerischen Stadt vor Anker zu gehen. Nach einer langen, spaßigen Erkundungstour durch Amsterdam, fanden wir uns wieder auf der Grootvorst ein, um zu Abend zu Essen und uns dem kulinarischem Höhepunkt unserer Reise zu widmen: Der national Night. Jeder präsentiert hier eine Spezialität, meist flüssiger Art, mitgebracht aus seiner Heimatregion. Wie erwartet wurde der Abend sehr lang und sehr laut, und so verbrachten wir die Nacht in Amsterdam auf würdige Weise!
Gefühlt viel zu früh wurden am nächsten Morgen die Leinen los gemacht, und unsere letztes Ziel, bevor wir wieder Harlingen erreichen würden, angesteuert. Stavoren war ein malerischer, kleiner, gemütlicher Hafen, wo es laut unseres Skippers die besten Krabbenbrötchen im ganzen Ijsselmeer gibt. Natürlich wurde diese Behauptung mit viel Begeisterung überprüft. Anschließend machten wir einen langen Spaziergang den Deich entlang, um dann schließlich unter Todesverachtung ins gefühlt eiskalte Wasser zu springen. Die Bade Season war eröffnet! Nach einem weiteren leckeren Abendessen wurde uns langsam klar, dass diese tolle Reise bald zu Ende sein würde. Für einen schönen Abschluss sorgte dann die Cocktail Night, bei welcher jeder sein Können als Barkeeper unter Beweis stellen konnte.
Am nächsten Morgen ging es dann, wieder mit ordentlichem Wind, in Richtung Norden, zurück durch den Deich und hinein in den Hafen von Harlingen. Nachdem die übrig gebliebenen Biervorräte auf die Rucksäcke verteilt worden waren, ging es zurück mit der Bahn nach Aachen. Es war eine tolle Woche, mit viel Wind, Gesehenem, Erlebtem und einer tollen Truppe! Ich freue mich schon auf nächstes Mal!