Superexkursion 2015 – Stuttgart

Festo

Von Jonas Gorsch

Am Montag, dem 09.11., ging es mit versammelter VWI-Exkursionstruppe in aller Frühe vom Aachener Hauptbahnhof los nach Stuttgart. Nach Raucherpausen im verlassensten Bahngleisabschnitt des Kölner Hauptbahnhofs konnten einige den vorgesehenen Zug nicht erreichen und durften selbstfinanziert nachkommen. Schlussendlich kamen dennoch alle mehr oder weniger glücklich in Stuttgart an. Nachdem wir im A&O Stuttgart City Hostel eingecheckt hatten, besuchten wir das Deutsche Post XXL Briefverteilzentrum. Der Produktionsleiter führte uns nach einer kurzen Einführung in das Unternehmen hochengagiert durch die Produktionshalle und erklärte uns die Abläufe bis ins Detail. Der Aufwand, der betrieben wird, um unsere Post pünktlich und sortiert ans Ziel zu bringen, hat alle fasziniert.

Am Dienstagmorgen verließen wir pünktlich um 7 Uhr das Hostel und los ging es zu Festo. Wir wurden durch die brandneue, hoch automatisierte Produktionsstätte von Festo in Scharnhausen geführt. Hier durften wir von einem begeisterten ehemaligen Mitarbeiter erfahren, wie Pumpen und Ventile für pneumatische Automatisierungsanwendungen in Masse hergestellt werden. Nach einem Vortrag zu Praktikums- und Einstiegsmöglichkeiten bei Festo, ging es weiter zur Lapp Kabel AG. Hier konnten wir bezeugen, wie mit eher einfachen Verfahren einer der Weltmarktführer der Kabelbranche erfolgreich sein Hauptprodukt Ölflex (Öl- und chemiebeständiges Kabel) seit 1979 herstellt und erfolgreich verkauft.
Abends wurde zusammen mit der VWI Hochschulgruppe Esslingen der erfolgreiche Start in die Woche in angemessener Weise gefeiert.

Wider aller Erwartungen haben es am Mittwoch alle geschafft um 9 bei der Zentrale der Dürr AG angemessen frisch aufzuschlagen. Der für uns zuständige Mitarbeiter, bei Dürr verantwortlich für Auszubildende im dualen Studium, führte uns durch die Produktion des Lackieranlagenbauers.
Nachmittags ging es nach einem leckerem Mittagessen in der Brauerei Wichtel zu Carle Recycling. Es gab einen interessanten Vortrag zum Recyclingwesen und Schrottkreislauf in Deutschland. Danach konnten wir die Schrottpresse und diverse Bagger und Lastwagen in Aktion bewundern, alles zwischen 5 Meter hohen, dicken Betonmauern, die den Schrott vor Diebstahl schützten.

Am Donnerstagmorgen fuhren wir nach Feuerbach zu einem der führenden Automobilzulieferer Deutschlands, der Bosch GmbH. Neben Vorträgen zu Kariere- und Einstiegsmöglichkeiten bei Bosch konnten wir der Produktion von Einspritzpumpen für Dieselmotoren beiwohnen. Es gibt kaum ein deutscher Hersteller von Dieselautos, welcher keine Einspritzpumpen von Bosch verwendet.
Nachmittags gab es dann ein Highlight für alle: Stuttgarter Hofbräu, eine traditionsreiche Brauerei mit einem Output von bis zu 400.000 Flaschen am Tag. Wir sind alle vom guten Geschmack der diversen Sorten überzeugt worden.
Abends folgte der kulinarische Höhepunkt der Woche: die Brauerei Schönbuch mit typisch schwäbischen Spezialitäten.

Am Freitagmorgen ging es zu EnBW, dem Hauptenergieversorger Süddeutschlands. Wir hörten Vorträge zu Karrieremöglichkeiten bei EnBW und zu den Herausforderungen des Netzausbaus durch die Energiewende und die erneuerbaren Energien. Es kam zu angeregten Diskussionen, nicht nur über die Schwierigkeiten der Energienetze durch die hohe Anzahl von kleinen Energieerzeugern, sondern auch über die generellen Herausforderungen eines Energieanbieters in der Energiewende. Außerdem konnten wir die futuristisch wirkende Netzleitwarte für das Hochspannungsnetz bewundern.
Mittags machten wir uns wieder auf die Rückreise nach Aachen und in den Uni-Alltag.

Zusammenfassend war die Woche für mich eine motivierende Erfahrung für das weitere Studium. Man bekam einen Einblick in die vielseitigen Möglichkeiten und Branchen, die einem Wirtschaftsingenieur nach seinem Studium offen stehen.
Man kann solch eine Exkursion nur empfehlen, um ein Bild von realen Abläufen in Unternehmen zu bekommen, als Kontrast zu den oftmals sehr abstrakten und praxisfernen Inhalten des Studiums.